Das Massivhaus
Als innerste Schicht eines Massiv – hauses dient in den meisten Fällen eine tragende Wand. Daran schliessen sich eine Luftschicht sowie eine Dämmschicht zur Isolierung an. Das Massivhaus besitzt als wichtigstes Kennzeichen das nach aussen abschliessende Mauerwerk. Es wird als Sichtmauerwerk entweder verputzt oder mit einem Anstrich versehen. Beim Massivhaus besteht innerhalb der Baukonstruktion keine Trennung zwischen Tragwerk und Raumabschluss (Wände und Decken). Deshalb sind als Baustoffe in erster Linie ein durchwegs gefertigtes Mauerwerk aus zumeist Ziegelsteinen, alternativ auch Kalksand- oder Betonsteinen und natürlich (Stahl-)Beton zu nennen.
Steinhäuser zeichnen sich dank ihrer massiven Wände durch eine hohe Wärmespeicherfähigkeit aus. Im Sommer sind sie kühl und im Winter warm. Auch bei der grössten Hitze heizen sie sich nicht so schnell auf und kühlen bei kalter Witterung auch nicht so schnell aus. Deswegen besitzen sie ein ausgeglichenes, angenehmes Raumklima. Und das erlaubt Hausherren, Heizkosten einzusparen.
Werden Massivhäuser nach professionellen Kriterien errichtet, verhindern die isolierenden Luft- und Dämmschichten das Eindringen von Feuchtigkeit, Schimmelbildung ist in diesen Gebäuden eher selten. Dank der massiven Bauweise und den Dämmschichten herrscht dort nicht nur eine gleichbleibende Temperatur, auch gegen Lärm von draussen ist das Haus gut geschützt. Die verwendeten Materialien sorgen ferner für eine geringe Brandgefahr.
Nachteile: kostenintensiv und lange Bauzeit
Diese Trümpfe haben ihren Preis: Die relativ hohen Baukosten, die nicht zuletzt auf den im Vergleich zu Fertighäusern höheren Planungsaufwand zurückgehen, mögen manchen Bauherren abschrecken. Trocknungszeiten, beispielsweise für Putz oder Estrich, müssen unbedingt eingehalten werden. Um später Schimmel und Feuchtigkeit im Mauerwerk zu verhindern, ist es unumgänglich, die Mauern über einige Wochen zu beheizen, damit sie richtig austrocknen. Und wenn das Wetter während der Bauphase nicht mitspielt, drohen zusätzliche Verzögerungen.
Wer sich ein Fertighaus zulegt, kann oftmals Geld sparen und kommt vielleicht früher ans Ziel. Dafür überzeugt das Massivhaus durch eine relativ lange Lebensdauer, nach einigen Jahren schon amortisieren sich die Investitionen. Nicht vergessen sollte man dabei zudem, dass der Bauherr eines Massivhauses bei der Gestaltung ein gewichtiges Wort mitzureden hat.
Das Fertighaus und seine Vorzüge
Am schnellsten und einfachsten lässt sich der Traum vom eigenen Haus verwirklichen, wenn man sich für ein schlüsselfertiges Fertighaus entscheidet. Einzelteile werden bei diesem Haustyp industriell vorgefertigt und direkt auf der Baustelle montiert. Fertighäuser haben etliche Vorzüge, vor allem kann die Kostenentwicklung besser überwacht werden. Im Vergleich zu Häusern in Massivbauweise erlauben sie den Bauherren, wegen der kürzeren Bauzeit Lohnkosten einzusparen. Vielfältige gestalterische Möglichkeiten haben die Hausbauer inzwischen auch auf dem Gebiet der Fertighäuser. Wenn gewünscht, fertigen Firmen Fertighäuser nach individuellen Wünschen und Vorstellungen der Kunden.
Häuser in Leichtbauweise gewinnen an Terrain
Der Leichtbau entweder mit Holz oder Metall hat gegenwärtig Rückenwind und dafür gibt es gewichtige Argumente. Er schont die Ressourcen und reduziert die Baukosten. Holz als nachhaltiger Rohstoff dürfte künftig als Baumaterial immer wichtiger werden. Doch die Leichtbauweise hat einen schwerwiegenden Nachteil: Der Lärmschutz lässt zu wünschen übrig. Die Stahl-Leichtbauweise mit kaltgeformten Stahlprofilen, die bei raumabschliessenden, tragenden Gebäudekonstruktionen eingesetzt wird, vereint hohe Tragfähigkeit und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Daher gilt sie als zukunftsweisend. Geht es um den Neubau, vor allem dann, wenn nachverdichtet werden soll, oder Gebäude erweitert oder aufgestockt werden müssen, sind ihre Vorteile nicht von der Hand zu weisen. Das geringere Gewicht der Bauelemente erlaubt eine flottere und problemlosere Montage und gewährt zudem eine hohe Brandsicherheit.
In Leichtbauweise errichtete Gebäude werden überwiegend als Fertighäuser geplant. Klassische Handwerksleistungen und eine bedarfsgerechte, punktgenaue Vorfertigung charakterisieren diese vorteilhafte und kostengünstige Bauform. Weil die tragende Konstruktion mit einer hochwertigen Dämmung ergänzt wird, lassen sich hohe Wärmedämmwerte erzielen.
Und weil auch hier viel vorgefertigt wird, fällt die Bauzeit relativ kurz aus. Trotzdem haben die Bauherren bei Fragen zum Gebäudegrundriss ein gewichtiges Wort mitzureden.
Das Architektenhaus für maximale Individualität
Knapp 40 Prozent der Befragten hatten bei einer unlängst ausgeführten Umfrage bekräftigt, dass sie ihr Eigenheim am liebsten mit einem Architekten realisieren würden. Das erlaube ihnen, ihr Haus ganz nach eigenen Wünschen und Ideen zu planen und einzurichten. In der Regel packt man ein solches Projekt nur einmal an, deswegen legen die Bauherren Wert darauf, dass die eigene Kreativität in die Planung mit einfliesst.
Architektenhäuser entstehen heute in allen Baustilen und erlauben den Bauherren, im Rahmen des Möglichen individuelle Spuren bei der Gestaltung zu hinterlassen. Weil Individualität beim Entstehen eines solchen Gebäudes gross geschrieben wird, tritt der Bauherr beim Entwurf seines Hauses in eine enge Zusammenarbeit mit dem Architekten.
Dafür muss man aber tiefer in die Tasche greifen. Für seine Planungsleistungen berechnet der Architekt ein Honorar, das an den Gesamtkosten bemessen wird. Allerdings ist ein Fertighaus nicht zwingend günstiger als ein Architektenhaus- die Basisangebote, mit denen Hersteller locken, umfassen oftmals nur das Allernotwendigste. Ausbauwünsche gehen schnell ins Geld, sodass unter Umständen ein Architektenhaus nicht teurer kommen muss. Vergleichen lohnt sich!
Bauherren, die ihre Finanzen schonen möchten, sind gut damit beraten, schon in der Planungsphase auf Kostenfallen zu achten und Sparmöglichkeiten ins Auge zu fassen, auch wenn es zunächst schwerfällt. Dafür nur ein Beispiel: Günstiger wird es, wenn man sich dazu durchringen kann, auf zunächst erwünschte Erker oder Dachgauben zu verzichten.
Bausatzhaus
Egal, für welchen Baustil man sich entscheidet, fast immer kann der Bauherr Eigenleistung erbringen. Wer mit handwerklichen Fähigkeiten gesegnet ist, Vorkenntnisse besitzt und genug Zeit erübrigen kann, ist in der Lage, mit einem Bausatzhaus sein Eigenheim in Teilen eigenhändig zu errichten. Im Bausatzhaus werden lediglich die einzelnen Baumaterialien und Bestandteile als kompletter Satz geliefert. Rohbau und Innenausbau übernimmt der Bauherr dann selbst. Will man diesen Weg gehen, sollte sichergestellt sein, dass fachkundige Handwerker herbeigezogen werden können. So lässt sich verhindern, dass auf der Baustelle gravierende Fehler in folgenschweren Baumängeln gipfeln.
Die meisten Anbieter von Bausatzhäusern bieten heute zusätzlich Schulungen an und bereiten Hausbauer so auf die anfallenden Arbeiten vor. Wer sich für ein Bausatzhaus interessiert, sollte einem Anbieter mit qualitativ hohem Beratungs- und Betreuungsservice den Zuschlag erteilen.
Ausbauhaus
Selbst wenn die Haushaltslage weniger rosig ist, heisst das noch lange nicht, dass man von der Eigenheimidee Abschied nehmen muss. Handwerkliches Geschick vorausgesetzt, kann man mit einem Ausbauhaus Geld sparen. Dann muss man allerdings die Ärmel hochkrempeln und kräftig mit anpacken.
Ausbauhaus ist nach wie vor ein Begriff, der sich nicht eindeutig umschreiben lässt. Passender wäre «Mitbauhaus». Der Bauherr muss das von der entsprechenden Firma zuvor in Teilen fertiggestellte Gebäude in Eigenregie vollenden.
Es handelt sich in der Regel um einen geschlossenen Rohbau, vor Regen geschützt und wärmegedämmt. Rein äusserlich sieht es vollendet aus, allerdings steht noch der gesamte Innenausbau auf dem Programm. Bevor man diesen Schritt unternimmt, sollte man mit sich selbstkritisch ins Gericht gehen und sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst werden.