Augen auf beim Fensterkauf
Ein Beschlag versagt seinen Dienst, ein Glas wurde trübe, Einbrecher haben sich durch das Fenster Zugang zum Haus verschafft: Plötzlich lassen sich die Schwachstellen der alten Fenster nicht mehr übersehen. Das trifft auch dann zu, wenn nach der Fassadendämmung nach wie vor durch die Fenster spürbar Wärme entweicht. Dann sollte man den Austausch der alten Modelle nicht mehr auf die lange Bank schieben. Hausbesitzer tun gut daran, bei der Auswahl der neuen Fenster auf folgende Gesichtspunkte zu achten:
Wärmedämmung
Um Energie einzusparen, orientiert man sich am Wärmedurchgangskoeffizienten, U-Wert genannt. Er bringt zum Ausdruck, wie viel Wärme bei einem Temperaturgefälle von einem Grad Kelvin zwischen Aussen- und Innenraum durch einen Quadratmeter Fensterfläche entweicht. Den Wärmeverlust misst man in Watt pro Quadratmeter Kelvin (W/m²K). Je tiefer der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung durch das Fenster. Entscheidend ist der U-Wert, der sich auf das ganze Fenster und nicht nur auf die Verglasung oder lediglich den Rahmen bezieht. Dieser wird Uw-Wert genannt. Uw-Werte zwischen 0,7 und 0,8 sprechen für eine optimale Dämmung.
Gesamtenergiedurchlass
Der sogenannte g-Wert findet in der Regel weniger Aufmerksamkeit als der U-Wert. Der g-Wert gibt Aufschluss darüber, wie viel Energie aus der Sonnenstrahlung, die auf das Fenster trifft, in den Raum gelangt. Hohe g-Werte können bei Südausrichtung und grossen Wohnflächen im Sommer zu einer Überhitzung führen. Bei niedrigen gWerten hingegen kommt auch an kühlen Tagen nur wenig Sonnenwärme ins Haus. Und das bedeutet, dass während der Übergangszeiten möglicherweise früher geheizt werden muss.
Helligkeit
Wie lichtdurchlässig ein Fenster ist, hängt von seiner Dicke und Zusätzen im Glas ab. Eisenarmes Glas lässt beispielsweise viel Licht durch. Die in Prozent angegebene Lichtdurchlässigkeit liegt bei Wärmeschutzgläsern etwa bei 80 Prozent. Je kleiner die Fensterflächen sind, umso höher fällt der Wert aus, das heisst, umso heller sollte das Glas sein.
Sonnenschutz
Bei Sonnenschutzgläsern schwankt die Lichtdurchlässigkeit zwischen 50 und 70 Prozent, sie bieten allerdings keinen Blendschutz. Solche Gläser kommen bei Fenstern mit Südausrichtung infrage. Dadurch verringert sich jedoch in jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung der Lichteinfall. Alternativ empfehlen sich aussen angebrachte Beschattungssysteme, Markisen etwa, Rollläden oder Jalousien.
Schallschutz
In Häusern, die an stark befahren Strassen liegen, wünscht sich mancher Bewohner nichts sehnlicher als einen effizienten Lärmschutz. Schallschutzfenster, die man geschlossen hält, helfen weiter. Als wirksam und in der Anschaffung relativ preisgünstig erweisen sich asymmetrisch aufgebaute Fenster, bei denen die äussere Scheibe dicker ist als die innere. Es gibt andere Systeme, bei denen die Zwischenräume der Scheibe gedämmt, bis weilen mit Giessharzen gefüllt werden. Die höhere Dichte sorgt allerdings für dickere und schwerere Scheiben. Und das hat Auswirkungen auf den Bedienkomfort. Daher sollte man sich zuvor gut überlegen, wo im Haus Schallschutz wirklich benötigt wird.
Sicherheit
Einbruchhemmende Fenster empfehlen sich etwa für die schwer einsehbare Rückseite eines Hauses im Erdgeschoss. Solche Fenster besitzen stabile Pilzkopfzapfen, Fenstergriffe mit Drehhemmung sowie ein Anbohrschutz am Fenstergriff und eventuell Verbundsicherheitsglas.
Lüftung
Moderne und dichte Fenster verlangen ein Umdenken in puncto Lüftung. Wer häufig nicht zuhause ist, muss auch während seiner Abwesenheit den Luftaustausch sicherstellen. Falzlüfter oder Schachtlüfter, die in die Fenster integriert werden, erweisen sich dabei als hilfreich.
Komfort
Lässt man Fenstergriffe tiefer setzen, können auch Kinder oder Rollstuhlfahrer die Fenster bedienen. zusätzlichen Komfort bietet Zubehör wie etwa Fliegengitter, sommerliche Beschattung sowie eine automatische Rollladensteuerung.